Vorwort zur fünften Ausgabe des Open Journal of Knowledge Management

    02. Juli 2012 von Steffen Doberstein

    Lernen aus den Erfahrungen anderer ist die wohl schnellste und risikoärmste Form des Lernens. Nicht umsonst gibt es den Begriff der "Best Practice" in der Managementlehre. Fallstudien sind daher vor allem von Praktikern eine stark nachgefragte Beitragsform. Mit diesem Open Journal möchten wir den Erfahrungsaustausch zwischen Unternehmen fördern, wenn es um das Wissensmanagement bzw. das Lernen auf organisationaler Ebene geht.

    Um den Mehrwert für unsere Leser zu erhöhen sind die Artikel stets gleich gegliedert. Zuerst wird die Ausgangssituation bzw. Problemstellung dargestellt. So kann der Leser sofort erkennen, ob der Beitrag relevant für ihn ist. Danach werden die Maßnahme(n) genannt: Warum wurden welche Aktionen umgesetzt oder auch nicht? Von Interesse ist auch die Frage nach der Evaluierung (so es eine gibt): Wie erfolgte die Kontrolle, Bewertung und Erfolgsmessung der umgesetzten Maßnahme(n) (so es eine gibt)? Zum Schluss zieht der Autor bzw. das Autorenteam ein Fazit über den Erfolg. An dieser Stelle soll vor allem der oben genannte Gedanke umgesetzt werden, und dem Leser positive wie auch negative Erfahrungen, eben die heute so genannten Lessons Learned, vermittelt werden.

    In diesem Heft finden Sie 4 eingereichte Beiträge, davon 2 in Englisch, und eine weitere Fallstudie, die außerhalb des Call for Papers von uns hier aufgenommen wurde.

    Der erste Beitrag stammt von Lukas Peters und wurde von den Juroren auch am besten bewertet. Das Thema behandelt ein mittlerweile schon öfter betrachtetes Wissensmanagement-Tool: das Wiki. Lukas Peters berichtet allerdings nicht von einem Einsatz in der regulären Organisation, sondern in einem Projekt. Ungewöhnlich intensiv wurde es genutzt und wurde offenkundig zum wichtigsten Informationsspeicher (Titel: "Erfahrungsbericht: Wissensmanagement im Projekt mit Wikis").

    Mit Milad Jasemi und Morteza Piri begrüßen wir 2 iranische Autoren. In "Knowledge Management Practices in a Successful Research and Development Organization "berichten Sie über ihr Wissensmanagement in einem innovativen Unternehmen (Research and Development Organization). Verwendet werden eine Knowledge Map, Beschreibungen der Projektteams, Projektdokumentationen, auch Veröffentlichungen und Patente zählen die Autoren dazu.

    Alexander Stocker und Johannes Müller beschreiben "Wissensmanagement mit References+ bei der Siemens-Division Building Technologies". Was ist References+? Es ist “eine Web-2.0-Anwendung zum weltweiten Austausch von Wissen, Erfahrungen und Best-Practices innerhalb des Siemens-Intranets. References+ will Siemens-Mitarbeitende über organisatorische, hierarchische und geographische Grenzen hinweg vernetzen und zur direkten Kommunikation untereinander animieren."  References+ wird regelmäßig evaluiert. Den Ergebnissen nach scheint das Tool mit seiner Integration in den Arbeitsalltag ein Best Practice zu sein.

    Eine spezielle Anwendung beschreibt Aleksandar Ivanov in seinem Beitrag "Case Study: Social Forecasting for New Products". Das uns in Deutschland ebenfalls allen bekannte Unternehmen Tchibo nutzt die interne Schwarmintelligenz zur Vorhersage der Verkaufszahlen für Ihr wechselndes Sortiment und spart damit viele tausend Euro. Außerdem sind die Ergebnisse erheblich früher verfügbar, während die Vorhersagegenauigkeit leicht abgenommen hat.

    In unserem Zusatzbeitrag "Informations- und Wissensplattform BGHW-INWI"  finden Sie ebenfalls eine Best Practice. Nach der Fusion von 2 Berufsgenossenschaften und einer über das Land verteilten Belegschaft, wurde die Notwendigkeit eines  effizienten Informations- und Wissensmanagements erkannt. Dr. Günter, Herr Königer und Herr Kluge beschreiben nicht eine bloße Einführung einer IT-Plattform, sondern eine Gesamtstrategie für deren Einführung.

     

    Wir hoffen, dass Sie Anregungen für Ihr Unternehmen gewinnen können.

    Wenn dem nicht so ist, so schauen Sie doch einmal auf unserer Seite vorbei. Unter dem Schlagwort Fallstudie finden Sie noch jede Menge weiterer Anwendungsfälle, darunter viele Best Practices.

    Herzlichst

    Ihr Steffen Doberstein

    Redaktionsleitung Community of Knowledge

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