Globalisierung und Wissensmanagement

    06. April 2004 von Dr. Bernhard von Guretzky

    Die Globalisierung der Wirtschaft diente lange Jahre als Pappkamerad, der von Interessensgruppen immer dann aufgestellt wurde, wenn es galt, Besitzstände - sprich die eigene Trägheit - zu verteidigen. Gerade jetzt wieder zu Beginn des Jahres 2004 schwappt die Debatte aus den USA zu uns herüber, wie bedrohlich die Globalisierung nicht nur für die sog. McJobs sondern zunehmend auch für Hochqualifizierte sein soll. In diesem Artikel soll versucht werden, den Globalisierungsprozess als Chance für Unternehmen und deren Akteure zu begreifen und die unterstützende Rolle, die das Wissensmanagement in diesem Zusammenhang spielen kann, zu beleuchten.

    Eine Investition in Wissen
    bringt noch immer die besten Zinsen.
    Benjamin Franklin

    Problemstellung

    Im industrialisierten Norden produzieren 20 % der Weltbevölkerung mehr als 90 % des Wissens, während die restlichen 80 % weniger als zehn Prozent dazu beitragen. Oder umgekehrt: Die reichsten 20 % haben einen Anteil von 85 % am weltweiten Einkommen. In der Konsequenz lässt sich daraus schließen, dass ich der Anteil an der Wissensproduktion unmittelbar im Wohlstand der Bevölkerung niederschlägt. Klassische Produktionsfaktoren und eine rein technische Überlegenheit reichen in unserer Zeit also nicht mehr aus, um seine Stellung am Markt zu behaupten geschweige denn Wachstum zu erzielen. Der wesentliche Rohstoff der globalen Wirtschaft ist also nicht mehr Kapital sondern Bildung. Dabei wird Bildung zunehmend zum Politikum, wie die Diskussion um Eliten und Innovationen zeigt, wobei diese sich zunehmend auch auf soziale Kompetenzen ausweitet: Nicht nur die Fähigkeit zu Innovationen sondern auch die des persönlichen Ausdrucks, der eigenen Veränderung und Mobilität sind Garanten gegen die Armut.

    Es gibt keine gemütlichen Ecken mehr in der Welt, in denen man "so weiter machen kann wie bisher". Diese Tatsache lässt die eigene Trägheit aufschreien und gegen den neuen Schuldigen mit dem Schlachtruf: "Die Globalisierung ist an allem schuld!" gegen jedwede Veränderung ins Gefecht ziehen. Nur nutzt das genauso wenig wie vor circa 160 Jahren der Aufstand der Weber gegen die Billigkonkurrenz der mechanischen Webstühle. Eine Bewertung der Folgen der Globalisierung ist zudem schwierig, denn von welchem Standpunkt aus gesehen, soll sie erfolgen? Es trifft ja nicht nur die Facharbeiter im industrialisierten Norden sondern alle auf diesem Globus früher oder später. Inzwischen sind es die mexikanischen Arbeiter, die ursprünglich ihre Jobs von Amerikaner übernommen haben und sie jetzt an die Chinesen, Malaien oder Indonesier abgeben. Anstelle als Bedrohung sollte das Phänomen "Globalisierung" daher doch eher als Chance zur eigenen Veränderung verstanden werden. Für die Trägheit in einem ist das natürlich eine Zumutung. Nur hilft es wenig, lange darüber zu lamentieren, dass das Industriezeitalter mit seinen institutionellen Bindungen, mit seinen berechenbaren Qualifikationswegen und Lebensläufen und den verlässlichen Wertesystemen zu Ende geht. Genau um diese Veränderung unseres Menschenbildes geht es in der Debatte um die Globalisierung und nicht um die Verlagerung von Arbeitsplätzen und Niedriglöhne. Solange wir uns selbst als Opfer und Abhängige sehen, den depressiven Pessimismus hegen und pflegen und es vorziehen, weiterhin in lebenslangen Abhängigkeitsverhältnissen zu leben, werden wir nicht in der Lage sein, uns als autonome Individuen im globalen Netzwerk eigenverantwortlich zu bewegen.

    Dazu braucht es Vertrauen, dass wir selbst, das Unternehmen, für das wir tätig sind und der Staat, in dem wir leben, sich verändern können und die Übergänge vom industriellen System der Akkumulation von äußeren Besitztümern hin zur Ökonomie des Wissens mit dem "Zugang zu Informationen, Märkten, Beziehungsnetzen und Bühnen", wie es Jeremy Rifkin beschreibt, gestaltbar sind. Dabei sollen die Gefahren und Auswüchse der Globalisierung keineswegs verharmlost werden, vielmehr geht es um die Möglichkeiten, die Zukunft zu gestalten; oder wie es der Zukunftsforscher Mathias Horx ausdrückt: "Es geht um die Verteidigung der Zukunft gegenüber dem Regiment der Angst."

    Die Globalisierung ist auch ein Problem des Wissensmanagements, denn in den weltweit agierenden Unternehmen ist die Zahl an Produktvarianten und Produktionstechnologien oft nicht mehr überschaubar, hinzu kommen noch sprachliche und kulturelle Barrieren. All dies wirkt sich letztendlich auf die Wissensbasis einer Organisation aus und zwingt zu einer Auseinandersetzung mit dem Wissensmanagement sowohl aus organisatorischer als auch aus technischer Sicht. Die Rolle, die das Wissensmanagement in diesem Prozess spielen kann, soll hier beleuchtet werden.

    Globalisierung

    Globalisierung meint die "Prozesse, in deren Folge die Nationalstaaten und deren Souveränität durch transnationale Akteure, ihre Marktchancen, Orientierungen, Identitäten und Netzwerke unterlaufen und querverbunden werden", wie es der Münchner Soziologe Ulrich Beck beschreibt. Diese Beschreibung hört sich zwar kompliziert an, hat aber den Vorteil, dass in ihr die wesentlichen Eigenschaften in einem Satz genannt werden: Netzwerke, neue Orientierungen, Markt und transnationale Akteure. Im Gegensatz zu den Schwarzmalereien all derjenigen Verbände, die den Status quo unangetastet lassen wollen, garantiert gerade die Globalisierung den export-orientierten Ländern Europas, Nordamerikas und Ostasiens das wirtschaftliche Überleben, da die Binnenmärkte gesättigt sind.

    Ohne die Popularisierung des Internets mit Hilfe des World Wide Webs, den Preisverfall der Digitalisierung von Information und dem in diesem Zusammenhang stehenden Aufkommen des e-Commerce auf der einen Seite (Internet + Digitalisierung = Globalisierung) und das durch den Fall der Berliner Mauer eingeleitete Ende des ideologischen Ost-West-Konflikts auf der anderen Seite wäre die Globalisierung technisch wie politisch nicht denkbar gewesen. Die Komplexität und der Umfang des Welthandels hat heute einen bis dahin nie erreichten Grad erreicht. Parallel dazu explodierte die Zahl der weltweit agierenden Unternehmen - den sog. Global Players - und deren angebotenen Produkte und Vertriebskanäle. Der damit verbundene Niedergang der zentral geführten Ökonomien hat überall eine fast als hektisch zu bezeichnende Atmosphäre in den Unternehmen erzeugt, um immer schneller günstig erzeugte Produkte auf stetig wachsenden Märkten anbieten zu können. Jede Firma die bis dato noch in wohl behüteten Nischen überlebt hatte, kämpft nun um ihr Überleben oder versucht händeringend der Frage "what do we know, who knows it; what do we not know that we should know?" (Laurence Prusak) auf den Grund zu gehen. Ein eindrucksvolles Beispiele für eine ganze Branche, das sich dieser Frage nicht ausreichend gestellt und den Globalisierungswettlauf verloren hat, ist die deutsche Pharmaindustrie: Weltfirmen wie die IG-Farbennachfolger BASF, Bayer und Hoechst, die einst als Apotheke der Welt bezeichnet wurden, sind inzwischen wie Hoechst aufgekauft, haben sich aus der Branche wie BASF verabschiedet oder kämpfen wie Bayer gegen die Bedeutungslosigkeit. Ähnliches gilt für die deutschen Banken, die noch vor 20 Jahren zu den größten der Welt gehörten und jetzt was Gewinn und Börsenwert angeht in die Regionalliga abgestiegen sind und dort gegen die Bedeutungslosigkeit kämpfen. Noch nicht einmal als Übernahmekandidat für ausländische Institute sind sie mehr von Interesse. Dies wirft umso mehr ein Schlaglicht auf den Zustand dieser (und anderer?) Unternehmen im Lande, die durch den europäischen Einigungsprozess schon vor Jahren ein Übungsfeld für die Globalisierung hatten.

    Im Umfeld des Epochenwechsels von 1989 entstanden eine Reihe von Versuchen zu einer neuen Ökonomie, Soziologie und Philosophie, die den Überbau für neues Wachstum, andere Lebensformen und ein gewandeltes Selbstverständnis liefern. All das passierte auf der Basis der drei für die Globalisierung zentralen Begriffe: Netzwerk, Wissen und Wagniskapital mit den folgenden charakteristischen Merkmalen (siehe auch [3]):

    • Das Zusammenwachsen der Devisen- und Kapitalmärkte überwindet die räumlichen Unterschiede und ermöglicht das globale Operieren eines Unternehmens.
    • Durch die Verbreitung technologischer Entwicklungen wie Informations-, Kommunikationstechnologien lassen sich Märkte erst global koordinieren.
    • Der Übergang von der güterbasierten Waren- zur informationsbasierten Wissensökonomie einhergehend mit einer fortschreitenden Dematerialisierung der Gesamtwirtschaft erleichtert den Austausch und macht Grenzen zunehmend sinnlos.
    • Der Wandel zu einer "Netzwerkgesellschaft" (siehe den nächsten Abschnitt) wird alle Bereiche des privaten und öffentlichen Lebens beeinflussen.
    • Den supranationalen Organisationen wie etwa der Welthandelsorganisation (WTO), der Weltbank (IMF), der Europäischen Kommission u. a. werden zunehmend staatliche Aufgaben übertragen. Damit einhergehend entstehen schärfere Regeln für Handel, Dienstleistung und "intellektuelle Eigentumsrechte".
    • Gleichzeitig und im Widerspruch dazu gewinnen Nicht-Regierungsorganisationen (NGO’s) an Bedeutung (siehe auch [8]).
    • Ein Kontinent ist absoluter Verlierer der Globalisierung: Afrika nämlich, dass von den Waren-, Kapital- und Informationsströmen immer mehr ins Abseits gedrängt wird und dadurch zunehmend verarmt.

    Dieser letzte Punkt hat regional sehr unterschiedliche Auswirkungen: Denn führte (und führt noch immer) die Globalisierung in den 90-iger Jahren zu einem bislang in Friedenszeiten nie da gewesenen Wirtschaftsaufschwung in den industrialisierten Ländern der Ersten und Zweiten Welt, so fällt in dieselbe Zeit auch die immer stärker werdende Verarmung der Dritten Welt. Diese Ungleichheit wuchs in den letzten Jahren mit etwa jährlich 3 % (gemessen am sog. Human Development Index der Vereinten Nationen) so stark wie nie zuvor in den letzten 180 Jahren (siehe auch [1]).

    Nicht mehr Steinkohleeinheiten und Mio. Tonnen von Stahl sagen etwas über die Leistungsfähigkeit er Wirtschaft aus, sondern vielmehr die Anzahl von Patenten ist ein gutes Maß für die Qualität der Bildung, der Innovationsfähigkeit, dem Unternehmertum und der Rechtstaatlichkeit in einem Lande. Diese Dematerialisierung der Warenwirtschaft wird dadurch bestimmt, das Wissen zunehmend zum Produktionsfaktor geworden ist und sich damit der Eigentumsbegriff zu Gunsten eines Zugangs- oder Nutzenbegriffs verändert. Eigentumsrechte an Waren verändern sich also in Rechte, Wissen zu nutzen, weshalb gerade in den letzten Jahren die Frage der intellektuellen Eigentumsrechte eine immer größere Rolle spielt. Dieses auch im Zusammenhang mit dem Wissensmanagement wichtige Thema kann hier nicht näher erläutert werden; näheres findet man etwa in [11]).

    Ein Grundphänomen der Globalisierung ist die Verdichtung und Internationalisierung der Kommunikation, die eine engmaschige Vernetzung großer Teile der Welt erst ermöglicht und damit neue Wertschöpfungsketten und auf der Basis einer bisher unbekannten Preistransparenz auch neue Handelsstrukturen schafft. Dies wiederum forciert einen neuen Typus des Unternehmens; den einer eher übersichtlichen, schnellen und beweglichen Organisation, in der die Selbständigkeit wachsen wird. Die Globalisierung lässt sich daher durchaus als Hebamme des e-Commerce bezeichnen, verdrängt sie doch zunehmend viele alte Intermediäre.

    Ein weiteres Charakteristikum der Globalisierung ist, dass Wissen zum kritischen Wachstumsfaktor geworden ist und die anderen drei Faktoren wie Grundbesitz, Arbeitskraft und Kapital überflügelt. Wissen und dessen freizügiger Austausch und Gebrauch ist der Schlüssel, Arbeitslosigkeit und damit Armut zu bekämpfen. Diejenigen Regionen, die am meisten Wissen kreieren, werden deshalb die Gewinner der Globalisierung sein. Jede Region, in der mit der beliebten Begründung Arbeitsplätze in andere Regionen verlagert werden, dass dort die Lohnkosten niedriger seien, fühlt sich naturgemäß als Verlierer der Globalisierung und dies umso mehr, wenn Unternehmen eine solche Verlagerung mit Steuervorteilen und niedrigeren gesetzlichen Hürden des Arbeitsrechts noch schmackhaft gemacht wird. Nur ist dieser Trend nicht aufzuhalten, denn große Unternehmen werden sich dorthin bewegen, wo sie die günstigsten Bedingungen finden. Schwellenländer in Asien und Südamerika aber auch vor unserer Haustür im Osten bekommen auf der Basis eines guten Bildungssystem und ihren (noch) niedrigen Löhnen neue Entwicklungschancen. Den angeblichen Verlierern der Globalisierung bleibt daher nur die verstärkte Investition in Wissen und die Gewissheit, dass das für die Innovation so entscheidende implizite Wissen hauptsächlich im persönlichen Kontakt entsteht und ausgetauscht wird, was gerade in global operierenden Unternehmen wiederum zu Schwierigkeiten führen kann.

    Darüber hinaus ist die globalisierte Wirtschaft durch folgende Punkte charakterisiert:

    • Einbindung in transnationale Güter-, Kapital- und Arbeitsmärkte,
    • Durchsetzung weltweiter differenzierter Märkte,
    • engere Orientierung wirtschaftlicher Aktivitäten am Markt,
    • Ausbreitung marktorientierter Organisationsformen,
    • "Besinnung auf die Kernkompetenzen" - was eine internationale Arbeitsteilung zur Folge hat, sowie
    • Firmennetzwerke, Netzwerk- oder virtuelle Unternehmen mit horizontalen Organisationsstrukturen.

    Je komplexer der Entwicklungs- und Produktionsprozess einerseits und je mehr örtlich verteilt ein Unternehmen andererseits operiert, desto wesentlicher sind Wissensmanagement-Konzeptionen, die sich hinsichtlich der Identifikation, Übertragung, Zusammenführung und Verwertung von Wissen auf heterogen strukturierte Unternehmen konzentrieren. Denn die Kommunikation der in Unternehmensnetzwerken verbundenen Einheiten erfolgt wissensgestützt. Zentralismus jedweder Art hat in der globalisierten Wirtschaft nichts zu suchen.

    Die oft demagogisch geführte Diskussion um Arbeitsplatzverluste infolge der Globalisierung ist im tiefsten Sinne unfair und wird nach über hundert Jahren immer noch vom Standpunkt des Imperialismus aus geführt. Was steht für ein Anspruch dahinter, einerseits Produkte global vermarkten zu wollen und andererseits gegen jeden Jobverlust zu opponieren? Diese Diskussion ist auch deshalb demagogisch, weil sie faktisch nicht stimmt, denn die klassischen Industrieländer verlieren zwar einerseits Arbeitsplätze, gewinnen jedoch andererseits auch wieder welche hinzu. Denn auch hier gilt das Motto: "What goes around, comes around"!

    Damit sollen nicht grundsätzlich die Gegner der Globalisierung abgekanzelt werden, denn die Kritik wird ja nicht nur von den sprichwörtlichen veränderungsunwilligen Altgewerkschaftlern und Politikern der Betonfraktion vorgetragen, sondern meist von jungen, gut ausgebildeten Menschen, die sich um ihren Arbeitsplatz in der globalisierten Wirtschaft eigentlich keinen Sorgen machen bräuchten. In der Tat wird mit der Globalisierung eine Fülle von sozialen, politischen, kulturellen und ökonomischen Erscheinungen in Verbindung gebracht, die vom Abbau des Wohlfahrtsstaates mit einer einhergehenden hohen Arbeitslosigkeit, über den Zerfall der Familie, steigender Kriminalität bis hin zur Verschärfung des Gegensatzes zwischen armen und reichen Regionen reicht.

    In diesem Zusammenhang werden die Auswüchse des sog. "Turbokapitalismus" kritisiert, der mit seinem freien, grenzüberschreitenden Kapitalverkehr sich jeder demokratischen Kontrolle entzieht und zu einer verstärkten wirtschaftlichen Konkurrenz zwischen den Staaten führt, was zu einem brutaleren Arbeitsmarkt und einem Machtgewinn der Arbeitgeberseite führt. Opfer der Globalisierung ist oft genug auch die Umwelt, da die unterentwickelten Länder schädliche Folgen für ihre Umwelt im Tausch gegen Arbeit eher in Kauf nehmen als die Industrieländer. Grundsätzlich besteht die Gefahr, dass die Politik der Staaten ohnmächtig wird, da sie abhängig vom Wohlwollen der weltweit agierenden Anleger ist.

    Ein weiterer Kritikpunkt der Globalisierungsgegner zwischen Berlin, Seattle und Genua richtet sich gegen die USA als Hegemonialmacht und der Amerikanisierung der Kultur auf diesem Planeten mit ihrer uniformen hedonistischen Konsumkultur, die das Recht auf die Gestaltung der eigenen Heimat bedroht. Diese Auseinandersetzung in dem Slogan "Jihad vs. MacWorld.

    Lokalisierung oder: Global denken und lokal handeln.

    Mit der Globalisierung geht - wie stets - die Gegenbewegung einher: nämlich eine Regionalisierung oder Lokalisierung. Die Gegenläufigkeit zu den weltumspannenden Hegemoniebestrebungen (McDonalds, Levis, Microsoft, Kreditkarte, Menschenrechte) wird gleichzeitig durch eine Rückbesinnung auf lokale Traditionen, auf eine Verteidigung lokaler Kulturen und Identitäten geprägt. Der Soziologe Robert Robertson hat für dieses Phänomen der Gleichzeitigkeit globaler und lokaler Prozesse in seiner Globalisierungs-Monografie den Begriff "Glokalisierung" geprägt und will damit ausdrücken, dass sich Unternehmen, einzelne Personen und ganze Kulturen in der globalisierten Wirtschaft nicht mehr Abschotten können, sondern ihre Identität erst im Austausch wiederfinden.

    Die Differenzen und Widersprüche werden damit lokal fassbar und bilden eine Herausforderung das Wissensmanagement. Denn implizites, lokales Wissen in Verbindung mit den global vorhandenen Ressourcen wird dazu benötigt, die Produkte den lokalen Märkten anzupassen. Umgekehrt wird durch diesen Prozess das lokale Wissen expliziert und damit wiederum zu globalem Wissen. Globalisierung bedeutet in diesem Zusammenhang also die Globalisierung lokalen Wissens. Dieser Zyklus ist ein Charakteristikum der globalisierten Wissensgesellschaft und unterscheidet sich doch sehr erheblich von den noch nicht allzu fernen Zeiten, in denen in Deutschland verkaufte Computertastaturen nicht über Umlaute verfügten.

    Die ökonomische Entwicklung bezog sich stets auf lokale Begebenheiten, seien es nun natürliche Ressourcen wie Rohstoffe und Energie oder Verkehrs- und Handelsknotenpunkte. In der Wissensökonomie verschieben sich die Gewichte, da lokal gebundenes implizites Wissen und die Fähigkeit darüber in Austausch zu treten an Bedeutung gewinnt: Lokal vorhandenes Wissen ist der Schlüssel zu wirtschaftlicher Entwicklung. Deshalb haben weltweit agierende Konzerne ihre Lauschposten in der Nähe von Innovationszentren, um keine Entwicklung zu verpassen - ob diese nun im Silicon Valley, Bangalore oder in Singapur liegen. Ebenso bedeutet der globalisierte Wettbewerb ein Agieren auf internationalen Märkten, was das Erstellen von räumlich verteilten Dienstleistungen für die unterschiedlichsten Kundengruppen erfordert. Wenn es einen Markterfolg in Indien gibt, soll der möglichst auch nach Brasilien oder New York übertragen werden!

    Dazu sind lokal vorhandene Fertigkeiten notwendig, die in bestimmten Gemeinschaften oder Gesellschaftsgruppen verwurzelt sind ebenso aber auf breiten - eben globalen - kulturellen Traditionen basieren. Vom Gesichtspunkt des Wissensmanagement geht es darum, die folgenden Aspekte bei der Generierung und des Austauschs von Wissen zu berücksichtigen:

    • Implizites Wissen, das von Person zu Person weiter gegeben wird verliert beim Versuch der Kodifizierung wesentliche Eigenschaften.
    • Es steht eher praktisches Know-how als theoretisches Wissen im Vordergrund der Wissensvermittlung.
    • Gelernt wird durch Wiederholen, durch trial and error.
    • Das Wissen wird einer ständigen Anpassung unterzogen, indem es verloren und wieder neu erfunden wird.
    • Die lokale Verankerung von Wissen führt zu einer semantischen Heterogenität der Wissensbasen, denn die begriffliche Konnotation weist geographische, ethnische und kulturelle Unterschiede auf. Dies lässt sich in einfachen Fällen beheben, wie das etwa die indischen Betreiber von Call Centern versuchen, in dem sie ihren Mitarbeitern einen englischen, amerikanischen oder australischen Akzent beibringen. Nur führt dies möglicherweise bei den eingesetzten DV-Systemen auch zu verschiedenen Datenmodellen bzw. Datenbankschemata, so dass die Möglichkeiten des globalen Zugriffs auf das Wissen eingeschränkt sind. Dieses Manko ist eines der größten Stolpersteine für den erfolgreichen Einsatz lokalen Wissens in global operierenden Unternehmen. Oder wie Hasso Plattner, der Gründer und derzeitige Aufsichtsratsvorsitzende von SAP, dieses Problem beschreibt: "While the industry is busy creating the underpinnings of open computing with standards like Extensible Markup Language, still missing are semantic standards, or how to make different computers recognize data about a business partner, a customer, or an order and know what to do with it. In other words: The software industry is building an alphabet but hasn’t yet invented a common language."

      Netzwerkgesellschaft

      Einer der einflussreichsten Analytiker der Gegenwartsgesellschaft ist Manuel Castells, der in seiner großangelegten Studie den derzeitigen gesellschaftlichen Umbruch untersucht hat. Er rückte die elektronischen Kommunikationsmöglichkeiten ins Zentrum seiner Globalisierungstheorie, in der er das Entstehen einer "Netzwerkgesellschaft" (so der Titel des ersten Bandes der Castells’schen Trilogie) beschrieben hat, die nicht nur weltweite Kapitalverflechtungen und Produktionsprozesse ermöglicht, sondern in der auch die kulturellen Codes und Werte globalisiert werden. Für Castells bedeutet die Netzwerkgesellschaft einen qualitativen Wandel in der menschlichen Erfahrung, der alle Bereiche der menschlichen Aktivität betrifft und die Art, wie wir produzieren, konsumieren, managen, organisieren, leben und sterben verändert, denn Netzwerke sind die optimale Organisationsform, die dem Umgang mit aktuellen Veränderungsformen der Gesellschaft entgegenkommen.

      Die Besonderheit des Globalisierungsprozesses liegt in der Ausdehnung, Dichte und Stabilität regionaler wie globaler Beziehungsnetzwerke, insbesondere in wirtschaftlicher Hinsicht wo sie durch globale Kommunikationsströme gestützt werden. Oder umgekehrt: Innovative Gemeinschaften (wie also Unternehmen), die sich ohne Druck von außen den Markterfordernissen anpassen können, sind bestens gerüstet, Teil eines Netzwerkes zu werden, dessen Grundlage der Austausch von Wissen ist. Denn die Abhängigkeit von Innovation auf allen Ebenen globaler wie regionaler Aktivitäten zwingt zur Kollaboration. Nicht Organisationen, sondern Netzwerke werden in Zukunft miteinander konkurrieren. Dieser "digitalen Kapitalismus" (siehe auch [2]) hat für die Unternehmen folgende Vorteile:

      • Auf der Ebene von KMUs können Netzwerke Ressourcennachteile gegenüber Großbetrieben ausgleichen (siehe [9]).
      • Risikominderung durch breite Integration von Erfahrungswissen
      • Risikominderung durch Investitionsaufteilung
      • Kostendegression durch Größenvorteile
      • Vermeidung von Doppelaktivitäten

      Nachteile dagegen können sein:

      • Einschränkung der Selbstständigkeit
      • Erhöhung der Abhängigkeit von Partnern
      • Konkurrenz zwischen den Partnern
      • aufwändige Abstimmungs- und Controllingprozesse
      • Abfluss von Wissen
      • fehlendes Management-Know-how und Tools

      Um in der Netzwerkgesellschaft erfolgreich zu sein, ist in der Tat ein radikales Umdenken, auf neudeutsch ein Paradigmenwechsel erforderlich. Mit Sätzen wie "first give then take" soll nichts anderes ausgedrückt werden, dass alle Beteiligten nach einer win-win-Situation suchen müssen. Eine solche Reziprozität des Wissensaustauschs wird jedoch nur erfolgreich sein, wenn auf der Basis eines gemeinsamen Regelwerks Vertrauen zwischen den Parteien aufgebaut wurde. Dazu ist es notwendig, stabile Kerne aufzubauen, Absichten und Ziele stets präzise zu formulieren und den Fluss und die Verteilung von Wissen stets zu fördern.

      Mit Visionen, Leitbildern und entsprechenden Umgangsformen kann die Herausbildung einer Netzwerkkultur aktiv gefördert werden. Dazu gehört, dass Expansion nur durch Nachhaltigkeit und Wettbewerb nur in Kooperation funktionieren werden. Die Konzentration auf Beziehungen anstelle auf Objekte beschreibt diesen Paradigmenwechsel vom mechanistischen, auf Materie orientiertes Denken hin zu einem systemischen, nachhaltigen Denken und Handeln: Oder "Es geht nicht mehr um das Haben sondern um das Sein!"

      Mit der Integration von Telefon, Fernsehapparat und Computer wird die Basis einer weltweiten Konnektivität gelegt. Immer mehr Menschen werden miteinander zu einem Netz mit Rückkanälen verbunden, womit schnelle Punkt-zu-Punkt-Kommunikationen über die ganze Welt ermöglicht werden. Diese Konnektivität schafft neue Kombinationsmöglichkeiten, in der man sich Partner leichter aussuchen kann, was zu molekularen Wirtschaftsstrukturen führt, in denen sich große, monolithische Unternehmen auflösen und ihre Bestandteile sich zu netzwerkartigen Clustern wieder zusammenfinden. Dies wird vor allem unsere Wirtschaftsstruktur vollständig verändern. Wir bekommen eine neue Form der Marktwirtschaft, eine wildere, anarchische, dehnbare, spekulationsgetriebene, weltweit operierende Wirtschaft.

      Auch im privaten Leben sind wir inzwischen dort angelangt, dass das soziale Netz nicht mehr den individuellen Lebensstandard gewährleisten kann, und ein schützender und stützender Familienverband immer seltener bereit steht, den Einzelnen vor der Unbill der Welt abzuschirmen. Diese Aufgabe fällt jetzt den selbst geschaffenen Netzwerken zu. Dieses "Networking" bezeichnet das selbstorganisierende Zusammenführen von Menschen und ist deshalb so wichtig, da die meisten eher gemeinsam etwas schaffen oder bewegen wollen, um die wenigen Kräfte zu bündeln anstatt sie zu vergeuden. Es funktioniert oft bemerkenswert gut, aber diese Netzwerke zu pflegen ist aufwändig, da es im Kern um den Ausgleich von höher gesteckten Interessen unter den Parteien geht. Jeder Einzelne muss sich daher fragen, was im globalen Wettbewerb das eigene, nachhaltige Wissen und die eigenen Netzwerke auszeichnet. Der Ausbau des Know-hows und die Pflege des Netzwerks wird damit zur essentiellen Frage des Individuums.

      Wissensmanagement in der globalisierten Wirtschaft

      Unternehmen - und in zunehmenden Masse auch die Politik - haben die strategische Relevanz des Wissensmanagements für die globalisierte Wirtschaft erkannt und versuchen verstärkt, das Fachwissen der Menschen in Wettbewerbsvorteile umzuwandeln: Die Fähigkeit, Wissen zu identifizieren, zu erwerben, zu entwickeln, zu verteilen und zu nutzen wird zum Wettbewerbsfaktor in dieser Zeit. Der Schwerpunkt hierbei sollte bei der Förderung und Unterstützung vom Basisinnovationen (Kommunikations-, Nano- oder Biotechnologie) liegen, die als die Wachstumserzeuger schlechthin betrachtet werden können. Die sog. Verbesserungs- oder Anpassungsinnovationen wie in der Elektro- oder Automobilindustrie (siehe auch [7]) werden ein nachhaltiges Wachstum ganzer Regionen in den Industriestaaten nicht mehr schultern können.

      Wissens- und Unternehmensnetzwerke (siehe auch [6]) dienen als Mittel, um lokale Zentren zu stärken. Solche Wissensregionen oder "Leuchttürme" - erfahren von der Politik besondere Aufmerksamkeit und Förderung wie beispielsweise die Biotechnologieregionen westlich von München oder um Berlin. Eine geographische Schwerpunktbildung von Menschen, Unternehmen und Forschungsinstitutionen fördert den Austausch personifizierten, impliziten Wissens. Dabei scheint die Diversität der Beteiligten wichtiger zu sein als die schiere Anzahl von Firmen mit einer ähnlichen Ausrichtung. Je vielfältiger die Anregungen desto eher wird man ungewöhnliche, eben bis lang noch nicht beschrittene Wege einzuschlagen bereit sein. Das Silicon Valley dient hier als Vorbild für eine lernende Region mit genügend kritischer Masse, weil es sich auf folgende Faktoren, die den Austausch und das Schaffen von Wissen in ganz besonderer Weise fördern, stützen kann:

      • Vorhandensein einer Vielfalt von Firmen verschiedener Größe und Ausrichtung, die einen intensiven - auch informellen - Kontakt untereinander pflegen
      • kooperatives Lernen und Allianzen zwischen Konkurrenzunternehmen wie Kunden und Zulieferbetrieben
      • Einbeziehen von Kunden in die Produktentwicklung
      • enger Austausch bis hin zu gemeinsamer Entwicklung und Forschung mit den Universitäten und Forschungsinstituten vor Ort
      • Pflege von Beziehungsnetzen
      • leichter Eintritt von Quereinsteigern und Toleranz gegenüber Gescheiterten
      • ein Klima der Offenheit gegenüber "Fremdem" und "Neuem", seien es Technologien, Arbeitsprozesse oder Immigranten
      • ein internationaler Flair, der durch wichtige Messen und Konferenzen mitgetragen wird
      • Risikobereitschaft verbunden mit einem Enthusiasmus für den Wandel Verfügbarkeit von Kapital

      Ein Schwerpunkt des Wissensmanagement für Unternehmen, die sich in solchen Wissensregionen ansiedeln, muss zweifelsohne der Umgang mit impliziten Wissen sein. Das soziale Kapital eines Unternehmens ist die Kommunikationsfähigkeit seiner Mitarbeiter innerhalb wie außerhalb der Firma. Ein solches "innovativen Milieu" wird durch die Nähe der Beteiligten bestimmt, denn die Möglichkeiten schneller, informeller Begegnungen steigert die Lernfähigkeit und die Fähigkeit, sich schnell neuen Herausforderungen mit dem Einsatz neuer Arbeitsweisen und Technologien zu stellen. Diese Lernfähigkeit hängt nicht nur von einzelnen Personen ab sondern auch von einer Infrastruktur, die das Lernen, den Wissensaustausch in Organisation und in ganzen Netzwerken ermöglicht.

      Die Globalisierung wird gerne als Argument aufgeführt, um neue Methoden und Verfahren zu begründen. Auch Wissensmanagement beruft sich zu einem großen Teil auf die Globalisierung und die dadurch entstandenen Entwicklungen. Die damit begründeten Verlagerungen ganzer Unternehmensteile oder Fusionen und Akquisitionen und die damit neu eingeführten Kulturen, Strukturen oder Verfahrensweisen verursachen häufig Unsicherheit bis Chaos bei den betroffenen Mitarbeitern. Die Folgen davon sind Demotivation, Wissensverlust und Störung der informellen Wissensflüsse. Aber das Wissen in den Köpfen der daran beteiligten Menschen kann nicht ohne weiteres verlagert werden. Ein Unternehmen, dass dies nicht berücksichtigt verliert schnell "sein" Wissen und damit seine Unternehmenskultur, seine Einzigartigkeit. Gerade wenn sich Unternehmen in ihrer Wettbewerbssituation nicht deutlich von anderen abheben, können Produkte und Produktionsverfahren schnell nachgeahmt werden; sie bedeuten also nur noch einen kurzfristigen Wettbewerbsvorteil. Mit Hilfe des Wissensmanagement können diese Probleme aufgefangen werden, indem strukturierte wie unstrukturierte Daten gespeichert werden und durch Filter, Hinzufügen von Metadaten und Bezugnahme auf reale existierende Experten bzw. Ansprechpartner das Wissen im Unternehmen verteilt werden kann.

      Eine weitere Aufgabe für das Wissensmanagement ergibt sich als Folge der Glokalisierung. Es hat sich gezeigt, dass Unternehmen, die lokales "Vor-Ort-Wissen" in ihre Geschäftsprozesse integrieren wollen, tatsächlich auch vor Ort präsent sein müssen und zwar nicht unbedingt realiter aber in der Art der Verbindungen die ein Unternehmen zu lokalen Trägern von expliziten wie impliziten Wissens unterhält. Denn gerade implizites Wissen, das auf lokal vorhandenen Fertigkeiten basiert, ist stets eng verbunden mit dem entsprechenden Wissensträger. Je enger man also diesem Wissensträger - sei es der Kunde, Geschäftspartner oder die Entwicklungs- oder Vertriebsmannschaft vor Ort oder über ein Extranet - kommt, desto leichter wird es, lokales Wissen zu externalisieren also dem Unternehmen als Ganzes zur Verfügung zu stellen. Um diese Explizierung zu erleichtern, sollten folgende Punkte beachtet werden:

    • Das Unternehmen muss intern durchlässig sein, es darf keine regionalen Barrieren, keine Vorurteile geben.
    • Die Vorteile, die sich aus einer bestimmten geographischen Lage ergeben, müssen systematisch genutzt werden.
    • Lokales Wissen (via Intranet) muss überall verfügbar sein.
    • Je geringer die Zahl der Kernkompetenzen ist desto leichter ist der Wissenstransfer.

    Je kleiner die einzelnen operativen Einheiten oder Firmenteile und je weniger eine zentral definierte Firmenkultur zu spüren ist, desto leichter profitiert man von der Verschiedenartigkeit, desto mehr Wissen kann die Einheit aufnehmen. "Small is beautiful" gilt auch hier. Ein vielsprachiges Wissensmanagement ist dabei Voraussetzung (siehe auch [5]). Durch die Globalisierung erzwungene Modularisierung und Spezialisierung von Unternehmen und Märkten nimmt die Komplexität der Geschäftsprozesse stark zu, da sich einerseits die Anzahl der vorhandenen Informationen erhöht und andererseits die Reaktionszeit auf Veränderungen verkürzt. Oder wie es der Kolumnist der New York Times Thomas L. Friedman treffend ausdrückt: "These work-flow platforms can chop up any service job - accounting, radiology, consulting, software engineering - into different functions and then, thanks to scanning and digitization, outsource each function to teams of skilled knowledge workers around the globe, based on which team can do each function with the highest skill at the lowest price. Then the project is reassembled back at headquarters into a finished product."

    Methoden des Wissensmanagements steigern auch hier die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen, wenn die Geschäfts- bzw. Wissensprozesse (siehe auch [10]) sichtbar, damit verstanden werden, um anschließend optimiert zu werden. Dabei wird jede Aktivität in einem Geschäftsprozess als Wissensaktivität betrachtet und einem Wissenstyp wie "Wissen erwerben", "Wissen entwickeln", "Wissen verteilen", "Wissen bewahren", "Wissen nutzen" oder "Wissen bewerten" zugeordnet. Wissensprozesse können demnach als Folgen von Aktivitäten betrachtet werden, durch die Wissen erworben, entwickelt, verteilt, bewahrt, genutzt und bewertet wird. Eine Kombination der Geschäftsprozesse mit denjenigen von Kunden oder Lieferanten des Unternehmens ("Kundenprozesse" bzw. "Lieferantenprozesse") ermöglicht beispielsweise eine Verbesserung der Versorgung des Kunden und Lieferanten mit Wissen als auch die Einbeziehung dieses Stakeholderwissens in die eigenen unternehmensinternen Geschäftsprozesse. Der oben erwähnten Spezialisierung von Unternehmen und Märkten folgt dann durch eine Bündelung und Standardisierung von Kernkompetenzen die Prozessspezialisierung mit dem Ziel, flexibler zu werden und Synergiepotenziale zu nutzen. Dies ist beliebteste Mantra der Globalisierer!

    Links

    [1] T. W. Pogge: "Can the Capability Approach be Justified?"; ftp://194.167.156.192/EE/pogge1.pdf

    [2] P. Glotz: "Digitaler Kapitalismus"; www.nzz.ch/2000/12/12/qo/page-article6XYQL.html

    [3] G. Parayil: "Digital Divides and the Denaturalization of the Economy"; www.sisr.net/digitaldivides/papers/ pdf/GovindanParayil.pdf

    [4] J. Nasir: "Impact of Globalization and Knowledge Management within High-Tech Manufacturing Environment"; www.lisa.org/2003/Globalization_and_KM.pdf

    [5] K. P. Jarboe: "Knowledge Management as an Economic Development Strategy"; www.athenaalliance.org/pdf/KM%20in%20ED.PDF

    [6] B. v. Guretzky: "Wissensnetzwerke"; http://www.community-of-knowledge.de/beitrag/wissensnetzwerke/

    [7] B. v. Guretzky: "Wissensmanagement in Forschung & Entwicklung"; http://www.community-of-knowledge.de/beitrag/wissensmanagement-in-forschung-entwicklung/

    [8] B. v. Guretzky: "Die Rolle Wissensmanagement bei Nicht-Regierungsorganisationen"; http://www.community-of-knowledge.de/beitrag/die-rolle-des-wissensmanagementsbei-nicht-regierungsorganisationen/

    [9] B. v. Guretzky: "Wissensmanagement in kleinen und mittleren Unternehmen"; http://www.community-of-knowledge.de/beitrag/wissensmanagement-in-kleinen-und-mittleren-unternehmen/

    [10] B. von Guretzky: "Wissen aus IT-Projekten für das Unternehmen nutzen"; http://www.community-of-knowledge.de/beitrag/wissen-aus-it-projekten-fuer-das-unternehmen-nutzen/

    [11] O. Granstrand: "Intellectual Capitalism"; 129.16.27.14/dept/ime/Publications/NOPEC.pdf

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